Jedes Jahr wieder folgt auf den ruhigen, gemächlichen Sommer der Herbst, der von einen Tag auf den anderen ein extrem hohes Arbeitspensum bereithält.
Seit dem Auftakt mit der tollen Milton Mountain Tour 2018 am 08.09.18 jagt ein Seminar und Webinar dem anderen. In 4 Wochen habe ich 17 Webinare und 15 Seminare gehalten. Langweilig war es nicht gerade ;-).
Viel Arbeit zu haben ist natürlich sehr erfreulich, kann aber auch dazu führen, dass man ein bisschen aus der Puste kommt. Zumindest geht es mir in solchen Phasen immer wieder so. Doch ich habe dieses Jahr ganz bewusst vorgesorgt - und ich kann sagen: es zahlt sich aus!
Für mich war ganz klar, es dürfen keine aufwändigen und vor allem eine zeitintensiven Maßnahmen sind - sonst bleibt es nur beim Vorsatz. Zudem forschte ich nach, was mir in der Vergangenheit besonders gut getan hat und was mich gestresst hat.
So habe ich eine kleinen kleinen Maßnahmen-Plan angefertigt, der sich voll bewährt. Hier ist er. Vielleicht inspiriert er ja auch dich:
1) 30 Minuten nur für mich:
Diese halbe Stunde ist selbst an Tagen, wo ich nach einer Präsenz-Veranstaltung auch noch abends ein Webinar habe, möglich. Diese 30 Minuten am Tag reserviere ich mir für ...
- spazieren gehen in der Natur (sehr wohltuend und daher No1)
- eine kleine Yoga-Einheit in meiner Online-Yoga-Schule (www.yogahaus-online.de)
- laufen gehen
- wenn rausgehen nicht geht: lesen, stricken, werkeln, Musik hören, Nichts-Tun
Ich verteidige diese 30 Minuten bisher sehr erfolgreich - und obwohl es ja nur relativ kurz ist, haben sie eine erstaunlich große Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden. Die digitale Welt darf in dieser Zeit draußen bleiben.
2) täglich mind. 1x für 5-10 Minuten meditieren
Nahezu jeden Morgen, wenn ich fertig bin für den Tag, meditiere ich ein paar Minuten bevor es losgeht. Und abends vor dem Schlafgehen als Abschluss ebenfalls. Manchmal gelingt es mir nur 1x am Tag, aber das ist bisher eher selten. Obwohl ich durchaus viel Meditation-Erfahrung habe, gelingt mir diese Regelmäßigkeit nur mit einer Meditation-App. Bis ich die für mich passende gefunden habe, hat es etwas gedauert, weil ich verschiedene ausprobiert habe:
- Balloon: mir gefallen hier besonders die Stimme sehr, die vielfältigen Themen und auch die kurzen Einheiten. 7 Einheiten sind kostenlos. Danach kostet sie im Jahresabo 80€.
- 7 Mind: auch hier gibt es kleine Einheiten ohne aufdringliche Themen und gewissen Ritualen für den schnellen Einstieg. Die Stimme ist für mich gewöhnungsbedürftig. 7 Tage sind kostenlos, danach 60€ im Jahr.
- AOK Relax: hier gibt es eine ganze Bandbreite an Mediationen, Achsamkeits- und Entspannungsübungen mit jeweils vielen Einheiten. Sie ist kostenlos. Die Stimme und das Bildschirm-Bild sind für mich sehr schwierig.
- Mindfulness: schön sind die Einleitungen, die Anleitungen, die Möglichkeit Hintergrundgeräusche einzublenden und ein Atemritual zu Beginn. Die Stimme ist etwas gewöhnungsbedürftig. 5 Tages-Kurs kostenlos, dann 60€ im Jahr.
- Bamboo: ich finde die klare Struktur und Sprache sehr gut und die kleinen Metaphern zu Beginn der Meditation. Schade dass sonst einfach zu viel und mit zu wenigen Pausen gesprochen wird. Die vielen Erklärungen während der Meditation stören mich. 7 Tage kostenlos, dann 42€ für 6 Monate.
- Serenity Meditation: hier gibt es ein wirklich vielfältiges Programm mit vielen Übungen, auch zur Achtsamkeit. Die Stimme wurde vor kurzem geändert und gefällt mir nun sehr gut. Die Hintergrundmusik wäre für mich nicht notwendig, ist aber ok. Für mich momentan das beste Preis-Leistungs-Vehältnis. 18€ für 6 Monate.
ich habe mich für die Vollversion von Serenity Meditation entschieden. Doch es ist sehr individuell, was gefällt und was nicht, so dass ich ein Testen sehr empfehlen kann.
Diese 2x 10-Minuten-Meditationen lassen mich den oft so vollgepackten Tag sehr gut beginnen und auch gut abschließen, so dass ich dann auch gut schlafen kann.
3) Trainings-Tage von sonstigen ToDo's möglichst frei halten
Noch gelingt es mir nicht immer, aber immer öfter ;-). Nach einem Präsenz-Trainingstag checke ich meist kurz E-mails und beantworte nur super-dringende Anfragen. Der Rest wird am nächsten Tag vor dem Training oder in der Mittagspause erledigt. Und zwischen dem einen und den anderen Seminar halte ich mindestens 1 Tag frei. Das tut gut und wird im kommenden Jahr noch mehr umgesetzt.
4) Hotels vermeiden, im eigenen Bus den Feierabend verbringen
Seit ich mein rollendes Hotel bei den meisten Trainings dabei habe, nutze ich ihn auch für Feierabend und Übernachtung. Ich habe gemerkt, dass ich da ein völlig anderes Feierabendgefühl habe, ich entspanne da nahezu sofort und schlafe richtig gut. So kann ich den nächsten Tag gut erholt starten.
5) Neues Projekt schrittweise realisieren: "FreeWeekends for Iris!"
Nachdem ich in den letzten Jahren fast jedes Wochenende Seminare hatte, habe ich es in diesem Herbst etwas reduzieren können und werde es in 2019 weiter vorantreiben bis ich in 2020 nur noch eine Handvoll Wochenenden mit Arbeit belegt habe. Durch die rasante Entwicklung der Online-Seminare ist dies endlich für mich möglich. Denn ich habe gemerkt, die Wochenenden sind wichtig für mich und ich genieße sie sehr.
6) Die Natur als Kraftquelle genießen
In der Natur tanke ich sofort auf, bin schnell wieder fit. Dieses Auftanken ist natürlich in die 30 Minuten als Hauptbeschäftigung integriert, aber ich habe es noch weiter ausgeweitet - egal wo ich bin. Und ich spüre diese nachhaltige Wirkung sehr stark.
7) Gute Ernährung - wenig Alkohol
In den Hochphasen achte ich ganz besonders auf eine möglichst gute Ernährung. Für mich als Veganerin ist es zum Glück eh nicht möglich mich mal eben im Vorbeigehen mit Fast Food vollzustopfen. Dennoch ist ein bewusst gesundes Kochen und ruhiges Essen gerade dann, wenn wenig Zeit ist, besonders wohltuend und hilfreich.
Mit diesen 7 Survival Maßnahmen komme ich bisher sehr gut durch die Hochdruck-Phasen und fühle mich entspannter als normalerweise :-)).
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Heike (Donnerstag, 04 Oktober 2018 18:29)
Liebe Iris!
Danke für den schönen Artikel. Da sind ein paar gute Tipps dabei, die ich gerne ausprobiere. �Ich mag die englischesprachige Meditationsapp Calm sehr gern . Da gibt es auch wunderbare Gute-Nacht-Geschichten zum einschlafen. � Für mich ist vor allem die Regelmäßigkeit eine Herausforderung � LG, Heike
Anne (Samstag, 06 Oktober 2018 14:18)
Liebe Iris, danke für diesen wertvollen Einblick in deinen funktionierenden Work-Life-Balance. Einiges werde ich davon ausprobieren und bin gespannt, wie es mich bereichert.
Die Idee 2mal 10 Minuten zu meditieren finde ich klasse. Das passt sehr gut in ein normales Leben on the Job ohne viel Freizeit.
Iris (Sonntag, 07 Oktober 2018 17:54)
Danke für die Rückmeldungen - ich drücke die Daumen, dass diese Regelmäßigkeit klappt. Ich bin mittlerweile fast süchtig danach :-)). @Heike: die Calm-App werde ich auch auf jeden Fall ausprobieren!